NEGATIVZINSEN UND VERWAHRENTGELTE Kein leichter, aber notwendiger Schritt Negativzinsen und Verwahrentgelte ab Mai 2020 (auf Tagesgeldkonten) und (auf Girokonten) zunehmend Thema. Die Seit Jahren sind Negativzinsen Verwahrentgelte Europäische Zentralbank (EZB) hatte im Juni 2014 entschieden, den Zinssatz für täglich fällige Einlagen unter null Prozent zu legen. Ziel ist es, damit Anreize für die Kreditvergabe zu schaffen, um so die im Konjunktur stetig anzukurbeln. Mit September 2019 auf minus 0,5 Prozent hat die EZB signalisiert, dass sie die extreme Zins- und Geldpolitik fortsetzt. Daher haben wir entschieden, ab 15. Mai 2020 einheitlich für alle neuen Kontoeröffnungen die folgende Vereinbarung zu treffen: ihrer Zinssenkung Ein Freibetrag von 100.000 Euro pro Privat- oder Firmenkunde kann auf maximal zwei Konten verteilt werden. Bisher wurden in der VR-Bank Mitte eG individuelle Verein- barungen nur mit einzelnen Firmenkunden getroffen, die sehr große Anlagevolumen täglich verfügbar vorhielten. Wir werden auch mit unseren Bestandskunden eine stufenweise Umsetzung vollziehen und mit den Betroffenen im persönlichen Gespräch alternative Anlagemöglichkeiten und Lösungen besprechen. Aktuelle Auswertungen zeigen, dass über 90 Prozent unserer Mitglieder und Kunden nicht von dieser neuen Regelung betroffen sind. Gemeinsam suchen wir nach passenden Lösungen. unter Informationen vrbankmitte.de/ niedrigzinsen Niedrigzinspolitik und ihre Folgen Interview mit unserer Bereichsleiterin Bettina Fuhlrott (Privatkunden) sowie unseren Bereichsleitern Florian Engel (Vermögensmanagement) und Patrick Walter (Firmenkunden) Frau Fuhlrott, warum sind die Zinsen schon seit Jahren so niedrig wie nie zuvor? Bettina Fuhlrott: Das liegt insbesondere an den Maß- nahmen der EZB, die die Geldpolitik für die 19 Länder des Euroraums gestaltet. Die EZB bestimmt die verfügbare Geld- menge sowie den Zinssatz, zu dem sich die Banken refinanzie- ren können. Je niedriger dieser EZB-Leitzins ist und je höher die Geldmenge ist, desto niedriger ist die Verzinsung der Spareinlagen unserer Mitglieder und Kunden. Wie fällt Ihr Fazit nach fünf Jahren Niedrigzinspolitik aus? Bettina Fuhlrott: Besonders betroffen sind traditionelle Sparformen, die Zinsen liegen meistens nahe null. Eine individuelle Vermögensstruktur ist daher wichtig und sinnvoll, es gibt viele Möglichkeiten, wie z.B. Fondsanlagen. Deutliche Gewinner der Niedrigzinsen sind natürlich diejenigen, die investieren und finanzieren – die private Baufinanzierung ließ sich noch nie so günstig darstellen wie heute. Es kann doch nicht das Interesse der Banken und Sparkassen sein, den Kunden auch noch für Erspartes Geld abzu- knöpfen, oder? Florian Engel: Nein, das ist auf keinen Fall das Interesse unserer VR-Bank Mitte eG. Auf- grund der Entwicklungen am Geld- und Kapital- markt ist es für Banken nahezu unmöglich, positive Konditionen auf beispielsweise Tages- geldanlagen aufrecht zu erhalten. Die Banken würden defizitär wirtschaften und das ist nicht im Sinne unserer Mitglieder und Kunden. Welche Konsequenzen ergeben sich daraus, dass immer noch viele Gelder auf Spar- und Tagesgeldkonten geparkt sind? Patrick Walter: Minuszinsen sind schlecht für das traditionelle Bank- geschäft. Haben die Banken mehr Einlagen als sie Kredite vergeben, legen sie das Geld bei der EZB an und müssen hierfür einen Strafzins – aktuell minus 0,5 Prozent – zahlen. Trotz inzwischen höherer Freibeträge sind Strafzinsen eine Milliardenbelastung für die Bankenbranche. Was halten Sie von dem politischen Vorschlag, Negativzinsen für Sparer gesetzlich zu verbieten? Patrick Walter: Ich halte das für keine gute Idee. Generell denke ich, dass hier gesetzliche Verbote nicht weiterhelfen. Preise sind in der Volkswirtschaft ganz wichtige Steuerungsinstrumente – und Zinsen sind letztlich auch Preise, die sich nach den Marktkonditionen bilden müssen. Welche Alternativen haben Sparer für ihre Altersvorsorge oder Geldanlage? Florian Engel: Gerade bei Geldanlagen und/oder der Altersvorsorge empfehlen sich in der aktuellen Lage alternative Anlageformen, wie beispielsweise das Wertpapiergeschäft oder die Anlage in Versicherungslösungen. Hier ist für jeden Anleger, egal welches Risiko- profil er hat, die richtige Lösung dabei. Unsere Kolleginnen und Kol- legen im Vermögensmanagement suchen gern für Sie die richtigen Lösungen und sprechen Ihnen maßgeschneiderte Empfehlun- gen aus.